Freitag, 7. Mai 2021

Es wird immer heller am Schloß und kein Ende abzusehen

zu den Laternen im Shop und im Blog

 Hallo Herr Suchfort,


Nun sind auch die Lampen zwei und drei fertig.
Die Größe eins passt besser zum Gig, da hat die große Lampe einen neuen schönen Platz gefunden.
Diese Größe ist tatsächlich sehr fummelig mit den Drähten, bei mehr als drei Köpfen müsste man wahrscheinlich weiter oben löten, sonst passen nicht alle Drähte durch die Löcher des Gestells. Haben sie da vielleicht einen Geheimtipp für mich? Ich habe nämlich noch einige Lampen geplant 😎
Nun sind erst einmal Landauer und Zaun dran...


Viele Grüße Sibylle Maschke





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Hallo Frau Maschke,

es wird immer schöner! Es ist wirklich ein irres Projekt, das Sie da in Arbeit haben. Bevor ich auf Ihre Frage eingehe und hier meine geheimen Firmenweisheiten preisgebe, möchte ich erst einmal die Gelegenheit nutzen und Fragen anderer eifriger Bastler an Sie weitergeben. Es wurden Fragen gestellt zu der Villa. Was das für ein Modell ist und aus welchem Material. Eine erfahrene Bastlerin ist auch sehr gespannt, wie das gesamte Projekt aussieht. Vielleicht können Sie da weiterhelfen. 

Nun zu Ihren Fragen. Bei mehr Leuchten werden die Drähte tatsächlich oben in den Verbindungsecken der Arme mit dem Schaft verlötet und zum Schluss mit Farbe abgedeckt. Wie weit man damit gehen kann, zeigt die letzte Abbildung in der großen Laternenanleitung

https://damasu-info-blog.blogspot.com/2019/10/bastelanleitung-laternenkopfe.html#22

und auch der Baubericht von der neuen großen gotischen Pyramide

https://damasu-info-blog.blogspot.com/2020/08/baubericht-eines-individuellen.html

Bei dem Hängeleuchter habe ich acht Leuchten dort am Mittelschaft verlötet und bei der gotischen Pyramide habe ich bei den großen Ecklaternen vier Leuchten mit programmierbaren LEDs verlötet. Programmierbare LEDs haben vier Anschlüsse an jeder LED. Das geht alles, es ist aber wirklich eine Herausforderung. 

Das eigentliche Problem ist die Haltbarkeit der LEDs. Sie werden sich ja schon Gedanken darüber gemacht haben, was passiert, wenn eine LED kaputtgeht. Das Ergebnis der Gedanken ist ernüchternd. Ein Austausch ist eigentlich nicht möglich. Da Sie bei den Laternen den Vorwiderstand immer außen anbringen müssen, bleibt Ihnen nur die Alternative alle LEDs in Reihe oder Parallel zu schalten oder eine Mischform davon und dann mit zwei Drähten nach außen zu gehen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. 

Schalten Sie die LEDs parallel, dann müssen Sie zwingend identische LEDs verwenden. Kleinste Abweichungen der einzelnen LEDs können dazu führen, dass die eine oder andere LED mehr und vielleicht zu viel Strom abbekommt wie die anderen LEDs. Gegen zu viel Strom sind die LEDs empfindlich. Geht eine LED kaputt, bekommen die anderen LEDs mehr Strom und können der ersten LED folgen. Bis alle LEDs zerstört sind. 

Schalten Sie die LEDs in Reihe, dann können Sie auch unterschiedliche LEDs zusammenschalten. Der durch den Vorwiderstand begrenzte Strom fließt durch alle LEDs gleichermaßen. Er wird also auf den Strom der schwächsten LED ausgerichtet. Der Nachteil ist, geht eine LED kaputt unterbricht sie den Stromkreis und die ganze Laterne verlischt ohne das eigentlich die anderen LEDs kaputt wären und der zweite Nachteil ist, die LED-Spannungen addieren sich, man braucht also eine höhere Betriebsspannung. Bei der Hängeleuchte mit acht gelben LEDs (2,1 V) wären das schon mindestens 16,8 V. 

Wenn man solch eine hohe Betriebsspannung nicht hat und trotzdem die bessere Reihenschaltung nutzen möchte, dann kann man eine Mischschaltung nehmen, z.B. indem man je vier LEDs in Reihe schaltet, die Minusseiten der beiden Reihen zusammenlegt und als eine Leitung herausführt und dann die beiden Plusseiten einzeln herausführt und mit zwei Vorwiderständen belegt. So kommt man mit drei herausgeführten Leitungen aus und wenn eine LED kaputtgeht, dann leuchtet wenigstens noch der halbe Leuchter. 

Fazit; die Reihenschaltung ist besser! Sie ist auch leichter zu verlöten. Wenn Sie nun noch den Vorwiderstand so berechnen, dass der maximale LED-Strom halbiert wird, dann haben Sie alles getan, um den LEDs eine möglichst lange Lebensdauer zu bescheren. An der Lichtausbeute werden Sie den halben Strom kaum bemerken. Der Hintergrund dabei ist recht simpel, wenn man elektronische Bauelemente nicht an Ihren Leistungsgrenzen betreibt, dann erhöht das die Lebensdauer. Sie erhalten damit auch Reserven, bei schwankender Betriebsspannung.  

Nun verrate ich auch noch ein letztes Geheimnis. Ich lasse die LEDs, die ich verbauen möchte zuvor 2-3 Tage in einer Probeschaltung leuchten. Damit kann man auch seltene Frühausfälle ausschließen. Das ist eine Eigenschaft von elektronischen Bauelementen; sie gehen gleich kaputt oder halten ewig. Da die meisten Bauelemente bei der Herstellung nicht geprüft werden, sollte man das selbst tun.
 

So, mehr weiß ich auch nicht darüber, aber ich denke, das reicht auch damit es jetzt weiter gehen kann. 

Viel Spaß beim Basteln und viele Grüße aus dem Erzgebirge,

Matthias Suchfort, DAMASU-Holzkunst

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