Samstag, 11. Januar 2020

So müssen Weihnachtsgeschenke aussehen Teil 1

Bericht über den Aufbau unserer sechsstöckigen gotischen Pyramide in Schwarz / Gold mit spezieller Beleuchtung und erweitertem Figurensatz an Engeln



Eigentlich wollte ich nur Anregungen für den Bau einer einfach zu bauenden Pyramide sammeln, da meine Frau und ich neue Ideen für den Werk- bzw. Technikunterricht in der Schule sammeln. Die Arbeit mit dem Material Holz ist auch für die Schüler immer wieder ein Erlebnis, vor allem, wenn man mit eigenen Händen nach einer Idee, ganz gleich, ob man die selbst hatte oder vorgegeben bekam, etwas schaffen kann, was es so vorher nicht gab. Gerade in dieser technisierten Zeit, in der die eigene Kreativität bei den meisten von uns eher ein Schattendasein führt, wollen wir die jungen Menschen wieder an die Hand nehmen, etwas selbst zu schaffen.

Beim Stöbern im Internet stieß ich auf die Modelle von DAMASU, die mich sofort begeisterten. Sowohl von der Idee her als auch von der durch viele Kundenberichte bestätigten Ausführung und Qualität stellen diese Bausätze etwas Besonderes dar.

Nun liegt der Preis selbst der einfachsten Bausätze erheblich über dem Budget, dass für den Werkunterricht an den Schulen realisierbar ist, aber man darf ja trotzdem mal schauen, wie „sie es denn so machen...“.

Vielleicht ist die eine oder andere Idee in vereinfachter Form durch die Schüler selbst zu realisieren, denn über Maschinenbausätze können wir an der Schule neben Bohr- und Schleifmaschinen auch kinder-/ schülersichere Sägen, Dreh- und Drechselmaschinen, verschiedene Fräsen bis hin zu Teilapparaten für die präzise Herstellung von Pyramidenflügelrädern einsetzen.

Was ich aber hier sah, war davon weit entfernt!

Dieser Bausatz hatte mit dem, was ich kannte, nichts zu tun. Allein die wirklich bis zum kleinsten Teilchen komplett durchdachte Idee und die präzis gefertigten Teile, die so in dieser Feinheit niemals mit den üblichen Werkzeugen realisiert werden können, lässt sich so mit Schülern nicht, in den vorgegeben Zeiten, nachbauen. OK, da muss ich dann selbst wohl doch nochmal ran und mir etwas anderes als Vorlage nehmen.

Aber fasziniert hat mich das Ganze auch als Ingenieur schon... .
Wir hatten ja selbst auch noch keine größere Pyramide ... und ich auch noch kein Geschenk für meine Frau bzw. für uns alle ... man könnte die ganze Sache ja auch noch mit farbigem Licht gestalten ... das war dann wieder was für uns, da in der Schule auch Elektronik gelehrt wird... .

Die Problematik mit dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz kannte ich zur Genüge, da ich früher auch etliche Elektronikprojekte selbst realisiert und auch Kunden damit versorgt hatte. Die Anforderungen waren für ein kleines Unternehmen so nicht zu stemmen, daher hatte ich mich auch aus dieser Richtung zurückziehen müssen.

Als ich die Preise der Fa. Neuhatronic für die Beleuchtung der Pyramiden sah, war mir klar, dass diese Preise aufgrund der Anforderungen so gerechtfertigt sind. Aber für privat gelten diese Gesetze so nicht, daher könnte man dann doch ... . Gut, dann frage ich einfach mal nach.

Also rief ich Herrn Suchfort einfach an. Schon nach den ersten Sätzen verstanden wir uns hervorragend, zumal wir zu vielen Dingen die gleiche Position haben. Die Idee, die Pyramide mithilfe von RGB-Vollfarb-LED zu beleuchten, war nun so neu nicht, aber die neueste Entwicklung über einzeln steuerbare LED auf einer Streifenfolie, die noch dazu über nur drei Leitungen anzuschließen war, war mir bekannt und vertraut, aber für Herrn Suchfort neu.

So kamen wir ins Fachsimpeln per Telefon mit dem Ergebnis: Ich bestelle jetzt einfach so einen Bausatz und realisiere meine Idee. Zusätzlich dokumentiere ich die einzelnen Schritte, damit Bastler das privat für sich umsetzen können. Leider darf das Ganze nicht (s. ElektroG) mit verkauft werden, aber es interessierte uns schon beide, ob das geht.

Das Ergebnis ist die nun fertige sechsstöckige Pyramide in schwarz / Gold OHNE Sockel, da es mein Ehrgeiz wollte, dass ich die ganze Elektronik weitgehend unsichtbar in der Pyramide unterbringe.
Das habe ich so auch geschafft.
Da wir die Pyramide auch ganz klassisch „analog“ betreiben wollten (Kerzenlicht ist einfach nicht durch Technik ersetzbar), wurde auch auf einen Motor verzichtet und der Antrieb per Flügelrad und Kerze genutzt.
Ich kann bestätigen, dass 2 (in Worten: zwei!) kleine Pyramidenkerzen ausreichen, die gesamte Treppe zu bewegen. Das verblüfft unsere Besucher immer wieder und zeigt die Präzision der gesamten Konstruktion!
Für den Aufbau der Pyramide incl. der gesamten Beleuchtung habe ich ca. 40 Stunden gebraucht, wovon die Hälfte der Zeit für die Konzeption der Beleuchtung, die Recherche nach den Bauteilen und den Einbau benötigt wurde. Beim Nachbau der Idee reichen bestimmt 5 Stunden für die Beleuchtung aus, je nach Vorkenntnissen.
Zusätzlich hat unsere Tochter noch rund 12 Stunden an den 41 Engel-Figuren gearbeitet, denn auch hier wollten wir unsere eigenen Ideen umsetzen. So haben wir also nicht den 33er Bausatz, sondern den 40er der siebenstöckigen Pyramide plus Schlagzeuger dazu geordert und die vier Musikgruppen mit zusätzlichen Figuren ergänzt. Siehe dazu die Fotos.





Die Pyramide wurde gerade noch rechtzeitig komplett fertig, um sie unbemerkt im Karton für die Bescherung bereitzustellen. Die Überraschung der gesamten Familie war perfekt gelungen. In den Stunden nach dem Auspacken und Aufstellen wurden immer wieder neue Details entdeckt, die Beleuchtung trotz eines „Transportschadens“ in Form von ausgefallener Beleuchtung der beiden obersten Stockwerke bewundert und seitdem hat die Pyramide den ihr gebührenden Platz eingenommen. Die Reparatur war dann was für die ganze Familie...
Meine Frau, die von der ganzen Aktion im Vorfeld absolut nichts bemerkt hatte, bedauerte nun, an dem Aufbau nicht beteiligt gewesen zu sein.... Daher ist nun die große Gründerzeit-Pyramide in den Focus gerückt, denn hier in Leipzig spielt die Gründerzeit ja eine enorme Rolle in der Entwicklung.

Wir hoffen, dass es doch noch eine Neuauflage der „Gründerzeit-Edition“ geben wird... ?

Zur Zeit steht an unserer Pyramide noch das Truss-System für die Rockband aus, das aus einem Zwei-Punkt- Traversen-System mit zwei an den Seiten stehenden Lautsprechern besteht und über an das Truss „angehängte“ fünf als Bühnenscheinwerfer getarnte RGB-LED mit eingebauten Chips die Rockband angemessen beleuchten werden. Die Stromversorgung erfolgt ganz einfach über eine Knopfzelle CR2032, die mit den 3 Volt ohne jede weitere zusätzliche Elektronik die LED direkt speisen kann. Platz dafür ist unter der Pyramide mehr als genug, zumal die 5 LED durch die Batterie auch bei „rein analogem Kerzen-Betrieb“ bis zu 50 Stunden versorgt werden können.

Ähnliche Bauten haben wir mit den Schülern bereits mehr als 120mal erfolgreich gebaut, ist also wirklich einfach. Nochmals ganz herzlichen Dank an die Familie Suchfort für die Idee, die Umsetzung und die Realisierung auch der vielen kleinen Dinge, die man als Kunde so nicht sieht, aber trotzdem notwendig sind und einfach gemacht werden müssen. Hinter jeder großen Idee, die ein Mann realisiert, steht eine starke Frau!

Beste Grüße aus Leipzig
Steffen Uhlig mit Familie








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