vorerst möchte ich mich recht herzlich bedanken, dass ich als
Testbauer der Kapellen-Pyramide gewählt wurde. Ich erhielt genau den
Bausatz in den Farben, für den ich bereits sparte. Es fing also schon
perfekt an.
Das Paket kam sehr schnell bei mir an. Die Größe des Kartons ließ
mich erst verwundern, jedoch wurde mit dem öffnen klar, dass es sich
gleichzeitig um die Aufbewahrungsbox handelt. Der Inhalt der sehr
stabilen Verpackung war sehr ordentlich und sortiert verpackt, welches
einen sehr akkuraten Eindruck hinterließ.
Ich habe bereits etliche Bausätze gebaut und der erste Eindruck ist
für mich sehr wichtig, da es auch in der Realität für Qualität spricht.
Hierfür schon einmal eine dicke 1.
Da jeder Bastler bzw. Modellbauer eine andere Vorgehensweise hat, beschreibe ich den Bau der Kapelle aus meiner Sicht.
Zuerst beschaffte ich mir eine grobe Übersicht sämtlicher Bauteile
und studierte den Bauplan um die Vorgehensweise des Zusammenbaus zu
verstehen und herauszufinden.
Hierbei muss ich leider sagen, dass meiner Ansicht nach der Bauplan
ziemlich klein gedruckt ist und die abgebildeten Fotos nicht immer den
sofortigen Durchblick verschafften. Hier wünschte ich den Bauplan in DIN
A 4, was allerdings die doppelte Seitenanzahl zur Folge hätte.
Nun machte ich mich daran, sämtliche Teile aus den Böden zu lösen.
Dies ist zwar nicht meine eigentliche Vorgehensweise, jedoch entschloss
ich mich dazu, da einige Teile bereits lose waren bzw. aus den Bögen
vielen. Bei einem übersichtlichen Bausatz wie diesem ist das durchaus
machbar, jedoch sollte man die Teile sortiert in Tüten oder Schachteln
lagern, um nicht den Überblick zu verlieren. Ferner erreicht man bei
diesem Arbeitsschritt, dass man nicht ständig den Arbeitsablauf
unterbrechen muss um neue Teile aus den Bögen zu lösen. Zudem spart das
Platz auf der Arbeitsfläche.
Die Laserschnitte sind so fein und dünn, dass man die Stege, selbst
beim ins Licht Halten, kaum erkennen kann. Die Klinge eines
handelsüblichen Cuttermessers ist hier stellenweise zu dick. Aber bei
einem solch filigranen Bausatz muss das wohl so sein und ist
unumgänglich. Ich benutzte mein Modellbauskalpell.
Nach dem Heraustrennen wurden die Teile nach den einzelnen Bauabschnitten getrennt gelagert.
Nun ging es ans „Putzen“ der Teile. Dies ist eine unumgängliche,
wenn auch unliebsame Arbeit, die man allerdings äußerst akkurat
ausführen sollte, da es später das Gesamtbild der fertigen Pyramide
bestimmt. Ferner garantiert es auch die Passgenauigkeit beim
Zusammensetzen der einzelnen Module. Ich entschied mich für 150er
Sandpapier. Am besten ist es, wenn man etwas Schleifpapier um einen
kleinen Schleifklotz wickelt und es mit Pinnwandnadeln befestigt.
Nach dem Säubern, welches sich als nicht so schlimm herausstellte,
ging es an den Zusammenbau der Wandelemente. Ich befolgte den Rat, drei
Elemente parallel zu bauen und fand ihn sehr hilfreich, da man keinen
Leerlauf oder Wartezeiten beim Abbinden des Leimes hatte. Allerdings
sollte man hier über eine größere Anzahl Klemmzwingen verfügen; 20 bis
30 Stück sind schon ratsam. Alternativ kann man auch Wäscheklammern
benutzen.
Zunächst baute ich jeden einzelnen Abschnitt „trocken“ zusammen, um
festzustellen, ob die Teile problemlos zusammen zu stecken sind. Dieser
Hinweis sollte vielleicht in der Bauanleitung erwähnt werden, um
eventuelle Probleme bei nicht korrekt passenden, aber bereits mit Leim
bestrichenen Teilen zu umgehen und zu vermeiden.
Die Montage der einzelnen Wandelemente gestaltete sich problemlos;
alles passte sehr genau zusammen. Man braucht keine Angst vor
verzogenen, gebogenen oder verdrehten Teilen zu haben, da die
Unebenheiten sich beim korrekten Zusammenleimen gegenseitig aufheben.
Hierzu sollte man sich unbedingt auf die Detailskizze von Seite 12
berufen. Unumgänglich war für mich auch ein ständiger Blick in die
Videobauanleitung. Dies bedeutete zwar für mich ein ständiges Hin und
Her, da ich keinen Laptop besitze, ist allerdings äußerst hilfreich, um
manche Bauschritte noch besser zu verstehen. Auch hier sollte man im
Bauplan darauf verweisen, dass es Videoanleitungen gibt.
Erst nachdem ich alle 9 Wandelemente fertig gestellt hatte, fiel
mir beim Betrachten der Wände auf, dass sich in 2 Fensterrahmen noch
winzig kleine Ausschnitte befanden, die nicht entfernt wurden. Mit viel
Fummelei und einer spitzen Hakennadel, welche ein Zahnarzt benutzt,
gelang es mir diese zu entfernen, ohne sichtbare Schäden zu
hinterlassen. Da ja auf der Grundplatte bereits alle Ausschnitte
entfernt waren, schenkte ich diesem keine weitere Beachtung. Wie sich
herausstellte, war es ein Fehler. Vielleicht sollte man vor der Montage
im Bauplan darauf hinweisen, dass darauf zu achten ist.
Als nächstes nahm ich mir die Bodengruppe zur Brust. Beim Einleimen
der Zaunelemente nahm ich einen kleinen Winkel zur Hilfe. Es sollte
darauf hingewiesen werden, dass es wichtig ist, diese Zäune rechtwinklig
zur Bodenplatte zu leimen, da es sonst beim Auffädeln der Abdeckplatte
zu Komplikationen kommen könnte bzw. dieser Arbeitsschritt bei
Nichtbeachtung enorm erschwert wird. Nach dem problemlosen Einleimen der
Bodenstreben fädelte ich zunächst die Abdeckplatte über die Zäune und
kontrollierte, ob alle Verbindungszapfen der Streben in die Abdeckplatte
passten. Obwohl sie darauf hinweisen, trug ich noch keinen Leim auf die
Streben auf. Ich finde diesen Hinweis nicht ratsam, da, selbst bei
rechtwinkliger Montage der Zäune, das Auffädeln der Abdeckplatte sehr
mühsam ist und fast 2 Minuten dauerte. Beim vorzeitigen Leim-auftragen
kann dieser innerhalb von 2 Minuten antrocknen und die Abdeckplatte kann
nicht mehr gleichmäßig angepresst werden. Ferner besteht die Gefahr,
dass einer der zahlreichen Zapfen nicht passt. Nachdem ich feststellte,
dass sich meine Abdeckplatte mühelos in die Zapfen fügte, schob ich
diese wieder so hoch, dass die Geländer noch in den Führungsschlitzen
blieben. Dann erst trug ich mit einem feinen langen Pinsel den Holzleim
auf sämtliche Bodenstreben, schob die Abdecklatte auf die Bodenplatte
und presste sie mit etwas kräftigeren Federzwingen zusammen. Meines
Ermessens sollte diese Vorgehensweise im Bauplan aufgenommen werden.
Die Mittelachse und Kugellagerhalterung schob ich erst einmal beiseite, da ich diese Baugruppe als die Schwierigste ansah.
Ich widmete mich erst dem Kerzenhalter und der Bestückung. Die
einzelnen Ringe der Kerzenhalter sollte man sehr sorgsam übereinander
leimen und sich auch Zeit dafür nehmen. Nach dem vollständigen
Durchtrocknen der Halter kratzte ich den überschüssigen Leim und
eventuelle Unebenheiten am Innenring des Halters mit dem Cuttermesser
ab. Selbst nach dem Säubern gingen die Blecheinsätze nur äußerst
schwierig und stramm in den Ring. Auf das Leimen kann man hier getrost
verzichten. Die Montage der sonstigen Zubehörteile und Schmuckstücke
bereiteten bei korrekter Einhaltung der Bauanleitung keinerlei Probleme.
Die Flügelradnarbe habe ich wieder nach der Videoanleitung gebaut,
was Null Probleme bereitete; vorausgesetzt man schleift den Käfig
ordentlich und nimmt sich Zeit so wie im Video empfohlen wird.
Nun musste ich mich der Mittelachse hingeben. Trotz aller
Befürchtungen ging diese Arbeit sehr gut von der Hand. Sämtliche Teile
passten auf Anhieb und selbst die zerbrechlichen Ringe ließen sich
mühelos über die Achse führen. Ich war sehr überrascht; damit hätte ich
nicht gerechnet. Bei der dünnen, unteren Achse legte ich mir erst
sämtliche Streifen nebeneinander, um festzustellen, ob alle Zahnungen
zusammenpassten. Auch hier ging der Zusammenbau problemlos vonstatten.
Die Endmontage gestaltete sich reibungslos. Sämtliche
Verbindungszapfen der Wandbögen passten sauber und fest in die dafür
vorgesehenen Aussparrungen der Mittelachse.
Fazit: Man benötigt wenige Werkzeuge die eigentlich jeder Haushalt
haben müsste. Sämtliche Baumodule passen leicht zusammen und bilden eine
bemerkenswerte, außergewöhnliche Pyramide, deren filigranen Details dem
Betrachter sofort ins Auge fallen. Dieser bis ins kleinste Detail
durchdachte, variable Bausatz mit den passgenauen Steckverbindungen ist
der Hingucker schlechthin. Auch passt meines Erachtens das
Preisleistungsverhältnis sehr gut. Schade finde ich eigentlich nur, dass
die Figuren nicht auch als Bausatz beigelegt wurden, was bei der Anzahl
vielleicht sogar den Preis reduzieren würde. Alles in allem ein Bausatz
der Superlative, an dem sich auch ungeübte Bastler erfreuen können.
Der Zusammenbau hat mir sehr viele Feierabende Spaß bereitet und es
war einer der bemerkenswertesten Bausätze, an denen ich bisher
gebastelt habe.
Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg und für Ihre Kunden noch mehr solcher Modelle.
Liebe Grüße aus dem Sauerland und ein schönes Osterfest wünscht Ihnen
Manfred Reinertz
MACHT WEITER SO
Hallo Herr Reinertz,
vielen Dank für die großen Mühen, die auch Sie sich mit unserem Testbausatz gemacht haben. Bevor ich mit der Bearbeitung all Ihrer Hinweise beginne, möchte ich Ihnen und Ihrer Familie viel Freude an und mit Ihrer neuen Weihnachtspyramide wünschen.
Ich habe Ihren Bericht aufmerksam gelesen und versucht alle enthaltenen Hinweise zu bedenken und umzusetzen. Im Einzelnen:
Das Problem mit der Bastelanleitung taucht immer wieder auf. Bilder und/oder Schrift sind zu klein, mal ist zu wenig und mal zuviel beschrieben usw. Solch eine Bastelanleitung wird immer ein Kompromiss sein. Jeder sieht einen Sachverhalt etwas anders. Man stolpert über verschiedene Steine und dem einen ist dieses und dem anderen jenes wichtig. Letztendlich muss es auch alles bezahlbar bleiben. Für mich ist wichtig, dass ich meine Bastelanleitungen ständig weiter entwickeln kann. Das schließt eine drucktechnische Herstellung in größerer Stückzahl und damit auch in einer besseren Qualität aus. Wenn man ein paar Hundert Exemplare liegen hat, ist jede weitere Änderung ausgeschlossen. Um das Problem etwas abzumildern, gibt es die Online-Bastelanleitung. Da sind die Bilder größer und schärfer und auch die Schrift ist je nach gewünschter Browsereinstellung größer. Zudem gibt es dort auch die Möglichkeit die Anleitung mit Videos zu ergänzen. Im Übrigen sind die Videos auch von der Papieranleitung aus erreichbar. Am Rand finden Sie die QR-Codes. Diese können Sie mit einem Handy abscannen und das entsprechende Video erscheint.
Den Hinweis: "Vor dem Leimen etwas trocken zusammenzubauen und auszuprobieren" ist sehr wichtig. Ich verwende ihn in verschiedenen Anleitungen an gegebener Stelle auch. Zusätzliche habe ich diesen Hinweis nun auch in das allgemeine Kapitel jeder Anleitung mit aufgenommen.
Ihr Hinweis für die Bodengruppe fällt in das soeben gesagte. Man sollte vorher ohne Leim probieren, dann wird man auch hier, so wie Sie, den richtigen Weg für sich finden. Da möchte ich nicht zu viel vorschreiben. Basteln hat ja auch etwas mit Kreativität zu tun.
Die Kerzenhalter gehen stramm. Das ist Absicht. Es nervt später sehr, wenn bei jedem Kerzenwechsel oder Reinigen die Blecheinsätze rausfallen. Ich drehe sie beim Einsetzen auf den Kopf und drückte sie mit der Faust rein. Geht wunderbar.
Ihren letzten Hinweis kann ich auch sofort beantworten. Im Sortiment gibt es die Möglichkeit die Pyramide auch ohne Figuren zu kaufen. Dann kann man natürlich andere Figuren auch in der Variante zum selber basteln aus unserem Sortiment nehmen.
Vielen Dank noch einmal für die vielen Hinweise, Anregungen und Bilder. Ich bin sicher, Ihre Ausführungen werden dankbar von anderen Bastlern aufgenommen werden. Meinen Dank und Hochachtung haben Sie auf alle Fälle.
Viele Grüße aus dem Erzgebirge,
Matthias Suchfort, DAMASU-Holzkunst
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